Betreuungssituation
Im Rahmen des Rechtsanspruchs für eine Tagesbetreuung für Kinder unter 3 Jahren (U3) hat der Forschungsbund des Deutschen Jugendinstituts (DJI) Studien zum Thema “Betreuungsbedarf” und “Potential der Kindertagespflege” erstellt.
Hier die Zusammenfassung der interessanten Ergebnisse:
- Elternbefragung
Im Sommer 2012 hat der DJI u. a. in Bielefeld eine Elternumfrage zur Betreuungssituation von U3-Kindern durchgeführt. 2.000 Haushalte wurden zur aktuellen und wunschgemäßen Betreuungssituaion ihrer Kinder unter 3 Jahren befragt.
Für die Kindertagespflege ergibt folgendes Bild:- Aktuell werden ca. 10 % der U3-Kinder, die derzeit in einer Betreuungsform (KiTa oder Tagespflege) sind, von Tageseltern betreut.
- Vor allem alleinerziehende Elternteile und Eltern, die in einer nicht ehelichen Lebensgemeinschaft leben, haben sich für eine Betreuung ihres Kindes entschieden.
- Bezogen auf den Bildungsabschluss der Eltern ist die Betreuungsquote bei den Kindern auffallend hoch, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben und Deutsch als Muttersprache sprechen.
- Diese Gruppe bevorzugt die Kindertagespflege (Tageseltern) als Betreuungsform für ihr Kind.
- Durchschnittlich werden die Kinder 25 Stunden pro Woche von Tageseltern betreut.
- Die Kernzeiten der Betreuung liegen zwischen 7 und 16 Uhr.
- Für Bielefeld ergibt sich ein genereller Betreuungswunsch von insgesamt 47 % für die Kinder unter 3 Jahren.
- Potential in der Kindertagespflege / Forschungsergebnisse
- Zwischen 2010 und 2011 hat sich die Betreuung der U3-Kinder bundesweit um 11% auf fast 80.000 Kinder erhöht.
- Bezüglich der ganzheitlichen Förderung des Kindes hat sich vor allem die Familienähnlichkeit als Strukturmerkmal der Kindertagespflege herausgestellt.
- Die Kinder werden in einer privaten Atmosphäre,
- in kleinen Gruppen
- mit geschwisterähnlichen Beziehungen betreut.
- Der kindorientierten Interaktion kommt eine zentrale Bedeutung zu, die zu einer Beziehungsgestaltung führt, die sichere Bindungen entstehen lässt.
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Zu Tagespflegepersonen entwickeln Kleinkinder häufiger sichere Beziehungen als zu Erzieherinnen in Krippen.
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Emotionale Sicherheit, Explorationsunterstützung, individualisierte Kommunikationsabläufe und Körpernähe erfahren Kleinkinder ausgeprägter in Kindertagespflege als in Krippen.
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Kleinkinder entwickeln ihre Kompetenzen zügiger in Kindertagespflege als in Krippen.
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Bessere Absprachen sind mit besserer Verhaltensanpassung des Kindes verbunden.